Frankreich handelt, Deutschland pennt
Weltfrauentag
Während in Frankreich Maßnahmen gegen die Lohnungleichheit von Männern* und Frauen* eingeleitet werden, hat Deutschland weiterhin den dritthöchsten Gender-Pay-Gap EU-weit – und tut dagegen: zu wenig.
Wie Spiegel Online berichtet, soll in Frankreich bis 2020 in allen Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeiter*innen eine “spezielle Software” installiert werden, die “direkt an das Lohnabrechnungssystem gekoppelt” ist. Innerhalb der nächsten drei Jahre sollen alle Firmen ihre Löhne angleichen – andernfalls droht eine Geldstrafe von bis zu einem Prozent “der gesamten Lohnkosten” des Unternehmens. Ein Schritt in die richtige Richtung.
Auch andere Länder haben bereits Maßnahmen gegen die Lohnungleichheit ergriffen, wie etwa Island. Dort müssen nun alle Unternehmen mit mindestens 25 Mitarbeiter*innen alle drei Jahre vorweisen, dass sie ihre Mitarbeiter*innen unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung und Nationalität bezahlen.
Und in Deutschland? Der (unbereinigte!) Gender Pay Gap liegt hier bei 21,5 Prozent. EU-weit wird das Land nur von Estland (25,3%) und Tschechien (21,8%) übertroffen. Damit liegt Deutschland weit über dem EU-Durchschnitt (16%). Angaben über eine “mögliche Zeitgrenze zur Lohnangleichung” gibt es hier bisher nicht.