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Die Wiedereröffnung von Museen in Corona-Zeiten – Das „Pergamon Panorama“
Von Paula Hermsen, 11b
Sechs Wochen Corona-Lockdown – das dauert einigen Interessierten im Kunst-und Kulturbereich bereits zu lange. Nun stehen einige Museen vor der Wiedereröffnung und bereiten sich achtsam und bedacht auf die ersten Besucher vor.
Als bekannt gegeben wurde, dass am 12. Mai nun allmählich viele Museen nacheinander wieder öffnen sollen, kaufte die Mutter einer Freundin von mir Eintrittskarten für das „Pergamon Panorama“ und fragte mich ob ich Interesse hätte mit zu kommen. Ich war von der Idee begeistert und nahm das Angebot mit Freude entgegen.
Das „Pergamon Panorama“ findet man auf der Museumsinsel in Berlin und ist ein, von dem Künstler und Architekten Yadegar Asisi, erstelltes Panorama. Das 360 Grad Rundbild zeigt Eindrücke der antiken Metropole, ist 14 Meter hoch und 60 Meter lang.
Als der 12. Mai gekommen ist, treffen wir uns zu dritt, natürlich mit Mundschutz und auf 1,5 Metern Abstand vor dem „Pergamon Panorama“. Auch wenn die Museen nach sechs wöchiger Schließung, wieder geöffnet hatten, ist dieser Besuch ebenfalls mit Vorsicht zu genießen.
Der Schutz der Besucher und Mitarbeiter hat in allen Museen oberste Priorität und setzt umfangreiche Maßnahmen in allen Häusern voraus. Als wir nacheinander, mit
Mund-Nasen-Bedeckung, in das „Pergamon Panorama“ eintreten dürfen, fühle ich mich vollkommen kontrolliert und beobachtet. Der Kassen – und Gaderobenbereich ist mit Schutzscheiben ausgestattet und überall auf dem Boden findet man gelbe 1,5 Meter Abstandsmakierungen.
Nachdem wir am Einlass unsere vorher gekauften online Tickets vorzeigen, betreten wir den ersten Ausstellungsraum. Wir bekommen Audioguides zur Verfügung gestellt, die nach Benutzung anderer Museumsbesucher gründlich desinfiziert werden.
Der erste Raum ist dunkel gehalten und präsentiert angestrahlte, renommierte Fundstücke der klassisch-archäologischen Sammlungen aus der griechisch-antiken Stadt Pergamon in Kleinasien. Verschiedenfarbige Lichtinstallationen rufen verschiedenste Stimmungen hervor und lassen die Skulpturen greifbarer wirken. Wir schauen uns alles genau an und bekommen durch die Audioguides passende und spannende Informationen zu den jeweiligen Austellungsstücken mitgeteilt. Die Besucheranzahl hält sich erstaunlicherweise in Maßen und alle scheinen sehr froh zu sein, wieder etwas Normalität leben zu können.
Als wir alles im ersten Austellungsraum erkundet haben, begeben wir uns in den zweiten und größten Raum – das Highlight des Pergamon Panoramas. Raum kann man das nicht mehr nennen. Eine große und vor allem hohe Halle mit einem Aussichtsturm in der Mitte und rundherum das riesige Rundbild von Pergamon.
Dargestellt ist hier die römische Zeit, eingebettet in die Terrassen der Akropolis auf dem 300 Meter hohen Burgberg. Dort fügen sich monumentale Bauwerke mit ihren Tempeln und dem Theater in die hügelige Landschaft ein. Am Horizont ist das Mittelmeer zu erahnen und man kann Pergamanen in verschiedenen Szenen, die das Leben vor 2000 Jahren verkörpern, entdecken. Tag und Nacht werden durch verschiedene
Lichthelligkeiten simuliert und es ist eine vielfältige Geräuschkulisse vorhanden. Durch diese Mittel verfalle ich in eine Zeitreise ins Jahr 129 nach Christus und fühle mich kurzeitig so, als stände ich in mitten der Stadt Pergamon. Dieses Gefühl wird nochmals stärker, als wir ganz oben auf dem Turm stehen. Das ganze Bild wirkt wie, als würde man auf eine wirkliche, gerade vor einem, erstreckte Stadt schauen. Jedes kleine Detail schafft einen einzigartigen und unvergesslichen Effekt. Die allgemeine Stimmung der Besucher ist ruhig und gelassen. Es scheint so, als wäre jeder in seiner ganz eigenen Welt.
Sobald wir alles auf uns einwirken lassen haben, begeben wir uns zu dem erstellten Rundgang, versteckt hinter dem aufgebauten Panorama. Dort finden wir nochmal viele Fundstücke und Ausgrabungen von vor langer Zeit. Diese sind meist auf einen Sockel gesetzt und werden von unten mit grellem Licht angestrahlt, so dass in den Gesichtern der Statuen Schatten entstehen. Auch Bilder, aus winzigen Mosaikteilchen sind an den Wänden zu bestaunen.
Das Personal ist andauernd an Ort und Stelle und überprüft ob sich alle Besucher an die aktuellen Regeln und Maßnahmen halten. Auch sie müssen eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen und dafür sorgen, dass sie 1,5 Meter Abstand, sowohl von den Besuchern, als auch vom Personal halten.
Auf dem Rückweg in den Eingangsbereich, kommen wir an dem Museumsshop vorbei, doch auch dort sind Maßnahmen ein zu halten die vor dem Schutz des Corona-Virus beitragen sollen. Es gibt keine Ansichtsexemplare und auch hier ist an der Kasse eine Schutzscheibe befestigt. Nach 2 Stunden ausführlichem Rundgang, verabschieden wir uns beim Ein-und Ausgangspersonal und verlassen das „Pergamon Panorama“.
Es ist erstaunlich zu sehen, dass ein Museumsbesuch auch in solchen Zeiten ein voller Erfolg sein kann und man Kultur trotz Corona, noch erleben darf. Doch ich kann nach meinen Beobachtungen und Recherchen sagen, dass es auf jeden Fall einfacher ist das Museum zu schließen, als es wieder zu öffnen, da einige Vorbereitungen getroffen werden mussten.