Rassismus in deutschen Stadien
Wir müssen reden. Über den „kack″ Rassismus. Und ja, auch in Zeiten von Corona, denn das Problem des Rassismus verschwindet nicht in diesen Zeiten; es bleibt weiterhin bestehen.
„Erst Torunarigha, dann Kwadwo, dann gibt’s Tote“, so reagiert der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger auf die rassistischen Vorfälle in den deutschen Stadien. Selbst sieht er den eindeutig rassistischen Anschlag in Hanau als „Endpunkt″.
Derzeit nimmt der Hass in deutschen Stadien wieder zu. Einige wenige Menschen gehen jede Woche ins Stadion, um Spieler rassistisch anzugreifen. Sie beschimpfen die Spieler mit Affen Geräuschen oder bewerfen sie mit Bananen.
Ich glaube man muss nicht erwähnen, dass Rassismus keinen Platz in der Gesellschaft genießen darf, aber diese angeblichen „Fans″ haben es nicht verstanden. Auch wenn viele sagen: „Man sollte diesen Menschen keine Aufmerksamkeit schenken”, darf man diese Beleidigungen nicht so stehen lassen und muss ein Zeichen setzen.
Das beginnt beim DFB und endet bei den Fans im Stadion. Aktuell ist die Stimmung zwischen dem DFB und den vielen Ultra-Gruppierungen angespannt, aber beim Thema Rassismus stehen beide auf einer Seite. Nur den Weg zu einem Stadion ohne Rassismus halten viele Ultras als nicht zielführend.
Der DFB hat nämlich einen Drei-Punkte-Plan eingeführt. Er sieht ein strenges Vorgehen gegen rassistische oder diskriminierende Äußerungen vor. Der erste Schritt wäre eine Spielunterbrechung mit einer Stadiondurchsage. Bei Stufe 2 gehen die Mannschaften in die Kabine und es folgt eine weitere Stadiondurchsage.
Wenn die rassistischen oder diskriminierenden Äußerungen nach den zwei Maßnahmen nicht eingestellt werden, folgt der Spielabbruch und die Mannschaft, deren Fans diese Äußerungen getätigt haben, verliert Zwei zu null. Nicht nur Regelungen können die rassistischen Äußerungen bekämpfen.
Es ist wichtig, direkt in der Situation einzugreifen und andere Menschen darauf aufmerksam zu machen. Das Stichwort ist hier Zivilcourage. Es ist leicht zu sagen, dass man einschreiten soll, wenn jemand rassistisch beschimpft wird. Das ist es aber nicht.
Deshalb muss das ganze Stadion zusammenhalten und sich ein Beispiel bei den Preußen Münster Fans nehmen, die nach dem Rassismusvorfall gegen Leroy Kwadwo eine starke Reaktion zeigten.
Diese Fans konterten die Affengeräusche gegen den 23-jährigen Verteidiger mit „Nazi raus″ Sprüchen und zeigten auf den Mann, damit der Ordnungsdienst ihn festnehmen konnte.
Der Fußball ist auch immer ein Abbild der gesamtgesellschaftlichen Lage, weil ein breiter Querschnitt der Gesellschaft ins Stadion geht. Wäre doch schön, wenn sich das Engagement, welches sich im Fußball dargestellt hat, auch auf der Straße wiederspiegeln lässt.
Text: Pavel (9e) | Foto: Martin Gasiorek, Unsplash